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Rezension „Infiziert – Geheime Sehnsucht“ von Elenor Avelle ★★★★★

Actiongeladene und atmosphärisch dichte Dystopie mit einer starken Frau als Protagonistin. Ich bin begeistert!

„Infiziert“ von Elenor Avelle war eines meiner ersten Bücher, welche ich mir als frische Bloggerin von einer Selfpublish-Autorin zugelegt habe. Entdeckt bei meiner ersten Facebook-Lesung und somit die erste Buchpost einer Autorin, welche mir auch noch etwas in das Buch zeichnete. Es war für mich also ein ganz besonderes Erlebnis für mich.
Wieso das Buch dann über ein Jahr auf meinem SuB versumpfte ist mir unbegreiflich. Vermutlich habe ich mich vom Titel etwas abschrecken lassen, obwohl mich die Lesung der Autorin völlig angefixt hat. Möglich, dass ich auch etwas überfordert war mit meinen Blog-Plänen und am liebsten alles auf einmal machen wollte. Ich kann es wirklich nicht sagen, doch was ich sagen kann ist, dass ich mich in den Arsch beißen könnte es nicht früher gelesen zu haben, aber nun… ja nun, bin ich bis in die Haarspitzen begeistert und es ist klar: der 2. Teil muss so schnell wie möglich bei mir einziehen!

Aber erstmal auf Anfang und meine Rezension…

© Pink Anemone

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Denk nicht an die Toten

Die Menschheit ist tot, ihre Städte verfallen. Die Natur holt sich zurück, was ihr gestohlen wurde. Infizierte beherrschen die neue Welt und jagen die letzten Überlebenden. Charlie ist gut darin, zu überleben und andere am Leben zu halten, denn sie kann sich nicht infizieren. Wieso, das weiß niemand. Nicht einmal sie selbst.
Aber ihre Immunität ist nicht das einzige Rätsel. Wer ist der Schatten, der ihr über die Dächer der Stadt folgt, sich ihr jedoch nie nähert?
Im Kampf um das Überleben ihrer Gruppe und auf der Suche nach Antworten stößt sie auf ein Geheimnis, das größer ist, als sie sich jemals hätte vorstellen können. … (Klappentext)

© Pink Anemone

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„Sie sah hinunter auf die zerstörte Stadt. Bis zum Horizont erstreckten sich Ruinen ihrer untergegangenen Zivilisation. Da gab es kein Wiederauferstehen, nur Verfall, Vergesse und Tod.“
(S. 32)

Bei Elenor Avelle ist man von der ersten Seite an mitten im Geschehen. Während man über Motorhauben hechtet und Jägern die Machete in die Eingeweide rammt, lernt man die Charaktere und die dystopische Welt kennen. In dieser kam es vor acht Jahren zu einem Seuchenausbruch.
Die Infizierten, auch Jäger genannt, sind jedoch keine Zombies, wenn sie auch manchmal wie solche agieren. Wie Zombies sind sie von Hunger getrieben, gieren nach frischem und auch totem Fleisch, fressen sich also auch schon mal selbst. Sie sind schnell, laufen manchmal wie Tiere auf allen Vieren und können auch wie diese Witterung aufnehmen. Die Jäger können aber wie Nicht-Infizierte getötet werden. Es muss also nicht zwangsweise der Schädel und somit das Gehirn zerstört werden. Man wird nicht nur einer von ihnen, wenn man gebissen wird, oh nein, es reicht schon der Kontakt mit der Körperflüssigkeit von diesen Jägern. Selbst Spucke ist infektiös und sie spucken und geifern viel. Dies mach die Seuche und vor allem diese Infizierten so gefährlich … außer für Charly. Sie ist immun und scheint die Einzige mit dieser Immunität zu sein.
Charly ist eine junge Frau, hart im Nehmen und noch härter im Töten von Jägern und sie und ihre Gruppe versuchen in dieser zerstörten Welt zu überleben. Nebenbei versucht Charly herauszufinden wer der Typ ist, welcher sie seit Beginn an verfolgt, ihr auch schon mal hilft, sich ihr jedoch nicht zu erkennen gibt und ihr nie zu nahe kommt. Und so beginnt der Kampf, das nackte Überleben in dieser dystopischen Welt und nicht jeder wird es schaffen.

© Pink Anemone

„Die Infizierten hielten, verwirrt vom Blut, neben dem Bus inne. IHre dreckigen Kleider hingen in Fetzen von den ausgemergelten Körpern. Die langen Haare hingen verfilzt und mit Laub gespickt in ihre Gesichter. Ihre Hände hielten sie wie Klauen und die Nägel an ihren rostrot verfärbten Finger waren teilweise abgerissen. Einige hatten Fleischwunden an Armen und Beinen. Vermutlich Bisswunden von ihren Artgenossen.“
(S. 68)

Man liest aus der Sicht von Charly und ich bin von diesem Charakter begeistert. Endlich eine Dystopie mit einer starken weiblichen Protagonistin. Dies findet man in diesem Genre ja eher selten. Sie steht den Männern in nichts nach und zieht mit der Machete schwingend durch die Gegend, springt über Dächer und hat so einige coole Moves drauf. Sie ist die einsame Wölfin in der Gruppe, denn sie liebt ihre Unabhängigkeit und zieht auch schon mal alleine durch die Gegend. In gewisser Weise erinnert sie mich an Michonne aus „The Walking Dead“.
Die Figur Charly enthält also Tiefe, doch auch alle weiteren Figuren sind durchaus gut gezeichnet und vor allem authentisch.
Vereinzelt liest man aber auch aus der Perspektive dieses „Schattens“, welcher Charly verfolgt und dieser hält einige Überraschungen bezüglich der Handlung bereit.

Man lernt diese dystopische Welt jedoch nicht nur durch die Charaktere kennen. Die Autorin hat es drauf dieser Welt Atmosphäre einzuhauchen, sodass Bilder einer zerstörten Welt vor Augen erscheinen. Eine Welt ohne Strom und ohne fließendes Wasser, welche langsam von der Natur zurückerobert wird und die Gefahr hinter jeder Ecke lauert … und eine Welt in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Da der Ausbruch in der Vorweihnachtszeit statt fand, findet man überall Lichterketten, vertrocknete Girlanden und Christbäume, Weihnachtsdeko und zurückgelassene Geschenke. Dies führt während des Lesens noch zusätzlich zu einer ganz besonderen Atmosphäre. Atmosphäre schaffen kann Elenor Avelle also und das nicht zu knapp.

 

© Pink Anemone

„Die geplünderten Geschäfte trugen das gleiche aberwitzige, abgetragene Gewand wie der Rest der Stadt. Kitschige Tannenbäumchen mit angelaufenem Lametta und staubigen, roten Kugeln standen in regelmäßigen Abständen im Flur. Die leere Hülle eines aufblasbaren Schneemanns lag auf dem Boden, als wäre er in der Sonne geschmolzen. Reklameschilder wiesen auf Weihnachtsangebote hin und große Papptafeln, die von der Decke hingen, wünschten ein frohes Fest.“
(S. 219)

Weiters bin ich vom Schreib- und Erzählstil der Autorin begeistert. Es erwartet einen ein klarer und flüssiger Schreibsil, eine packende Story mit Wendungen, die ein oder anderen Actionszene, die einem die Luft anhalten lassen, sowie beklemmende und spannende Szenen.
Der Untertitel „Geheime Sehnsucht“ ist das Einzige was, meiner Meinung nach, etwas unglücklich gewählt ist, suggeriert dieser doch in gewisser Weise es könne sich hier um einen Erotik- oder Liebesroman handeln (gibt es nicht eine amerikanische Soap die auch diesen Titel trägt?). In dieser Dystopie kommt es zwar zu der ein oder anderen Liebesszene und romantische Gedankengänge sind auch vorhanden, doch diese stehen weder im Vordergrund, noch sind sie kitschig und werden nur kurz angeschnitten, worüber ich persönlich ja sehr froh bin, da ich damit so überhaupt nichts anfangen kann.

Fazit:
Hier passt meiner Meinung nach einfach alles! Gut gezeichnete und authentische Charaktere, dichte und kopfkinoerzeugende Atmosphäre und eine Story, die einen packt und nicht mehr loslässt. Ich habe das Buch, aufgrund so mancher Szene nägelkauend verschlungen und am Ende ließ es mich begeistert zurück. Da soll noch einer sagen Frauen können keine actiongeladenen Dystopie schreiben. Elenor Avelle beweist das Gegenteil und gelangt daher als Autorin auf meine Must-Read-List und daher wird auch der 2. Teil der Charly-Reihe wohl demnächst bei mir einziehen.

© Pink Anemone

© Pink Anemone

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Leseprobe

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Andere Bloggermeinungen
Von Janna rezensiert

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Reihenfolge

Prequel Spin-Off:

  1. „Gefesselt – Der Anfang“ (2018)
  2. „Gefesselt – Der Aufstand“ (2019)

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  1. „Infiziert – Geheime Sehnsucht“ (2018)

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Weitere Buchinformationen

 

  • Taschenbuch: 476 Seiten
  • Verlag: Books on Demand; Auflage: 3 (2. Juli 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3744835510
  • ISBN-13: 978-3744835510
  • Preis: 14,99€ (Stand vom 22.04.2019)
  • Auch erhältlich als: E-Book
© Pink Anemone

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Autoren-Info
Bildquelle: Goodreads

Elenor Avelle wurde 1981 geboren. Als Österreicherin mit internationalen Wurzeln ist sie in Berlin aufgewachsen und zur Schule gegangen. Zeichnen und Schreiben waren von Beginn an ihre größten Leidenschaften. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann, zwei Söhnen und tierischem Anhang in Baden und schreibt neben Romanen auch Artikel für ein Lokalmagazin. Zu ihrem Blog gelangt Ihr HIER.

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6 Antworten auf „Rezension „Infiziert – Geheime Sehnsucht“ von Elenor Avelle ★★★★★

  1. Mensch Conny, sag du noch einmal wir wären Teufelinnen, du stehst uns da nämlich in nichts nach. Bei deinen Rezensionen werde ich immer fündig, schon alleine weil du kein Blatt vor den Mund nimmst. Mit dem Buch an sich hab ich schon einige Male geliebäugelt, hatte aber nie einen Klappentext dazu gelesen. Brauch ich jetzt auch nicht mehr – weil ‚habenwill‘.
    Eine richtig geile Rezension die du da geschrieben hast. Und das Beste – es sind keine Zombies 😉
    Liebe Grüße
    Kerstin

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  2. Huhu du Feine :-*

    Liebsten Dank fürs Verlinken, du bist bei mir nun auch zu finden (=

    UND YEAH, dich hat Infiziert auch infiziert! #TeamGill! Und wir müssen unbedingt den anderen Band zusammen lesen.

    Ich war auch direkt in der Geschichte und begeistert! Zumal es gar nicht das ist, was ich erwartet, mir vorgestellt hatte und so hat Elenor mich nochmals mit dem Verlauf und dem Wechsel zur Mitte überrascht und begeistert (=

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    1. Immer wieder gerne und danke ebenfalls für’s Verlinken :-*

      Ich denke uns beide hat der Untertitel etwas die Augebraue hochziehen lassen, denn ich habe bei Dir gelesen, dass Du diesbezüglich ebenfalls Bedenken hattest XD
      Wie Dich hat es mich dadurch um einen Ticken mehr überraschen und somit auch begeistern können.
      Und jaaaa, wir müssen den 2. Teil unbedingt gemeinsam lesen. Ich hab schon bei Elenor bestellt. Kann aber noch dauern da sie ja auf Urlaub ist und ihren Mann am Strand nicht mehr ohne Baywatch-Musik im Hintergrund ansehen kann XD.

      Vielleicht wird das meine erste LR auf meinem Blog, denn ich glaube da haben sich noch mehr gemeldet zwecks lesen, oder? Hatte Twitter in letzter Zeit nicht so im Blick.

      Man liest sich Schnuggschnugg,
      Busserl

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      1. Hör auf mit deinem Baywatch! 😀 😀 😀

        Oh ja, der Untertitel ließ mich arg zögern! Aber umso feiner wenn da solch ein Inhalt zu finden ist *-* Wir haben ja Zeit, etwas später ist mir eh lieber – hier kommen demnächst zwei Rezensionsexemplare an, die haben halt Vorrang. Aber können mal die Tage schauen, wann wir ca. anpeilen wollen (= Anett wollte mitlesen, ist die Frage ob es sich bei dreien lohnt oder Hahstag (den du eh net nutzt *gröhl) für Twitter und dort lesen – wie du magst!

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        1. Ich mag ja Baywatch und diesen Hässlichdoof ja auch ned, aber gerade deswegen fand ich es so arg witzig XD

          Joa, haben ja keinen Stress. Ich muss eh warten bis sich Elenor bei mir meldet. Können auch auf Twittern lesen….ich natürlich ohne Hashtag XDD

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